Der Winter kann für Gärtner und Hobbyfarmer eine echte Herausforderung sein. Kälte und Frost wirken sich stark auf die Bodenstruktur und Fruchtbarkeit aus. Damit dein Boden im Frühjahr wieder bereit für neue Pflanzen ist, musst du ihn in der kalten Jahreszeit richtig pflegen – oder zumindest keine Fehler machen. Wenn du weißt, was du besser lässt, bleibt deine Erde lebendig, locker und nährstoffreich.
Hier sind 10 Dinge, die du im Winter niemals mit deinem Boden machen solltest – und was du stattdessen tun kannst.
1. Gefrorene Erde umgraben
Gefrorene Erde zu bearbeiten ist keine gute Idee. Dabei zerstörst du die Bodenstruktur, und die Erde wird verdichtet. Verdichtete Böden können später weniger Wasser und Nährstoffe aufnehmen – Pflanzen wachsen dann schlechter. Außerdem leiden dabei die Mikroorganismen im Boden, die für ein gesundes Ökosystem sorgen.
Warte lieber, bis der Boden im Frühling aufgetaut und leicht abgetrocknet ist, bevor du mit dem Umgraben beginnst.
2. Erde im Winter unbedeckt lassen
Wenn der Boden im Winter nackt daliegt, ist er Wind und Regen schutzlos ausgeliefert. Dadurch gehen wertvolle Nährstoffe verloren, und die obere, fruchtbare Schicht wird weggespült.
Decke die Erde deshalb mit Mulch ab – zum Beispiel Stroh, Laub oder Holzhäcksel. Oder säe Gründüngung wie Winterroggen oder Klee. Beides schützt vor Erosion, hält Feuchtigkeit und verbessert langfristig die Bodenqualität.
3. Zu viel gießen
Im Winter brauchen Pflanzen kaum Wasser. Wenn du trotzdem regelmäßig gießt, staut sich Feuchtigkeit im Boden – die perfekte Grundlage für Wurzelfäule und Pilzkrankheiten.
Gieße nur an frostfreien Tagen und nur, wenn es über längere Zeit trocken war. Achte darauf, dass dein Boden gut drainiert ist.
4. Kalk ohne Bodentest streuen
Kalk kann den pH-Wert des Bodens verbessern, aber nur, wenn er wirklich gebraucht wird. Einfach „auf Verdacht“ zu kalken, kann den Boden zu alkalisch machen – und das schadet den Pflanzen.
Mach vorher einen Bodentest, um den aktuellen pH-Wert zu kennen. Nur wenn der Boden zu sauer ist, lohnt sich Kalk.
5. Chemische Dünger verwenden
Im Winter sind chemische Dünger nutzlos – und schädlich. Sie werden vom Regen oder Schmelzwasser ausgewaschen und landen in Flüssen und Seen.
Stattdessen kannst du organische Stoffe wie Kompost oder gut verrotteten Mist einarbeiten. Diese geben ihre Nährstoffe langsam ab und verbessern die Bodenstruktur bis zum Frühling.
6. Boden verdichten
Wenn du auf nassem oder gefrorenem Boden läufst, verdichtest du ihn – und das schadet Wurzeln und Mikroorganismen. Verdichtete Erde lässt kaum Luft und Wasser durch.
Lege feste Wege oder Trittsteine an, wenn du deinen Garten im Winter betreten musst, und meide schwere Maschinen.
7. Mulchen vergessen
Mulch ist im Winter Gold wert. Eine 5–10 cm dicke Schicht aus Laub, Holzspänen oder Stroh isoliert den Boden, schützt vor Frost und verhindert, dass Feuchtigkeit verdunstet. Außerdem hält Mulch Unkraut zurück und sorgt für gleichmäßige Temperaturen im Boden.
8. Keine Gründüngung säen
Gründüngungspflanzen wie Roggen, Wicke oder Klee schützen den Boden im Winter und reichern ihn mit Nährstoffen an. Sie verhindern Erosion und verbessern die Bodenstruktur.
Säe sie im Spätsommer oder Frühherbst, damit sie noch anwachsen können, bevor der Frost kommt.
9. Alles abgestorbene Pflanzenmaterial entfernen
Viele räumen ihren Garten im Herbst komplett leer – ein Fehler! Abgestorbene Pflanzen schützen den Boden und bieten Lebensraum für nützliche Insekten. Beim Verrotten liefern sie außerdem wertvolle Nährstoffe.
Entferne nur kranke Pflanzenteile, um Krankheiten zu vermeiden. Gesunde Pflanzenreste kannst du stehen lassen oder als Mulch verwenden.
10. Lebensräume für Tiere zerstören
Kleine Tiere wie Igel, Vögel oder Insekten tragen dazu bei, dass dein Boden gesund bleibt. Sie lockern die Erde und helfen bei der Schädlingsbekämpfung.
Lass im Garten ein paar natürliche Rückzugsorte – Laubhaufen, Totholz oder Sträucher. So hilfst du der Natur und stärkst gleichzeitig dein Bodenleben.
11. Keine Bodenanalyse durchführen
Ohne regelmäßige Tests weißt du nicht, was deinem Boden fehlt oder zu viel ist. Ein einfacher Bodentest alle paar Jahre zeigt dir pH-Wert und Nährstoffgehalt.
So kannst du gezielt düngen und langfristig dafür sorgen, dass deine Erde gesund, fruchtbar und lebendig bleibt.

