Der Winter wirkt oft wie eine Zeit, in der der Garten ruht – aber tatsächlich kannst du auch in der kalten Jahreszeit aktiv etwas pflanzen. Mit der richtigen Auswahl an Pflanzen nutzt du die Kälte, um deinen Garten optimal auf den Frühling vorzubereiten. Einige Sorten sind erstaunlich robust und überstehen selbst Schnee, während andere durch die niedrigen Temperaturen ein besonders intensives Aroma entwickeln. Wenn du im Winter pflanzt, verbesserst du außerdem die Bodenqualität, hältst Schädlinge fern und startest im Frühling mit einem klaren Vorsprung. Hier sind zehn unerwartete Dinge, die du im Winter pflanzen solltest.
1. Knoblauch unter Schnee – die Natur als Schutzdecke
Knoblauch ist ein echter Winterheld. Wenn du ihn im Spätherbst oder frühen Winter pflanzt, bildet er vor dem Frost bereits Wurzeln und hat damit im Frühling einen Vorsprung. Schnee wirkt dabei wie eine natürliche Isolationsschicht, die die Zwiebeln vor Kälte schützt. Setze die Zehen etwa 5 cm tief und mit 15 cm Abstand in die Erde. Sobald der Schnee schmilzt, treibt der Knoblauch kräftig aus – und du kannst dich im Sommer über eine reiche Ernte freuen.
2. Zwiebeln im gefrorenen Boden – erstaunlich widerstandsfähig
Wie Knoblauch profitieren auch Zwiebeln von einer Pflanzung im Spätherbst. Sie bilden noch vor dem Frost Wurzeln und überstehen so problemlos den Winter. Pflanze die Steckzwiebeln etwa 2–3 cm tief und 10 cm auseinander. Wenn der Frühling kommt, sind sie bereits gut verwurzelt und wachsen schnell zu kräftigen Zwiebeln heran.
3. Grünkohl bei Frost – das zähe Wintergemüse
Grünkohl ist ein echter Frostliebhaber. Durch die Kälte verwandelt sich Stärke in Zucker, was ihn milder und süßer im Geschmack macht. Säe die Samen im Spätherbst etwa 0,5 cm tief und mit 30 cm Abstand. Mit einer Schicht Mulch oder leichtem Vlies bleibt der Boden geschützt, und du kannst den ganzen Winter über frische Blätter ernten.
4. Erbsen vor dem ersten Frost – cleverer Vorsprung
Wenn du Erbsen noch vor dem Winter einpflanzt, gewinnen sie einen entscheidenden Vorteil. Säe sie im Spätherbst 2–3 cm tief und mit 5 cm Abstand. So können sie vor dem Einfrieren Wurzeln bilden und starten im Frühling sofort durch, sobald die Temperaturen steigen. Das bedeutet: eine frühere Ernte und weniger Konkurrenz im Beet.
5. Winterweizen – Aussaat für die Frühjahrsernte
Winterweizen wird speziell für die Aussaat in der kalten Jahreszeit gezüchtet. Pflanze ihn im Spätherbst dicht aus (etwa 150–200 g pro 10 m²). Die Samen keimen noch vor dem Frost und ruhen dann bis zum Frühjahr. Sobald es wärmer wird, wächst der Weizen weiter und kann deutlich früher geerntet werden als Frühjahrsweizen.
6. Karotten im Frühbeet – süß und knackig im Winter
Mit einem Frühbeet oder Kaltrahmen kannst du sogar Karotten über den Winter anbauen. Säe sie etwa 0,5 cm tief und mit 5 cm Abstand. Durch die niedrigen Temperaturen wächst das Wurzelgemüse langsamer, entwickelt aber eine besonders süße Note. So kannst du bis weit in den Winter hinein knackige, aromatische Möhren ernten.
7. Spinat bei Kälte – das grüne Winterwunder
Spinat liebt niedrige Temperaturen. Säe die Samen im Spätherbst etwa 1 cm tief und 8 cm auseinander. Mit einem Schutz aus Vlies oder Mulch kannst du ihn selbst bei Schnee ernten. Die Kälte sorgt dafür, dass er kräftig wächst und besonders zart bleibt.
8. Ackerbohnen – frühe Pflanzung lohnt sich
Wenn du Ackerbohnen (Dicke Bohnen) im Spätherbst pflanzt, nutzen sie ihre natürliche Kälteresistenz optimal. Pflanze die Samen etwa 5 cm tief und 15 cm voneinander entfernt. Sie keimen langsam über den Winter und starten im Frühling sofort mit starkem Wachstum – perfekt für eine frühe Ernte.
9. Radieschen im Winter – schnell und einfach
Radieschen sind auch im Winter ein schneller Erfolg. Säe sie in einem Frühbeet oder unter Vlies etwa 1 cm tief und mit 3 cm Abstand. Schon nach 3–4 Wochen kannst du die ersten kleinen Knollen ernten. Winterradieschen sind besonders knackig und leicht scharf im Geschmack – ideal für frische Salate.
10. Winterroggen – die perfekte Gründüngung
Winterroggen ist ein hervorragendes Mittel, um den Boden über den Winter zu verbessern. Säe ihn im Spätherbst mit etwa 50–100 g pro 10 m². Er schützt den Boden vor Erosion, unterdrückt Unkraut und liefert wertvolle organische Substanz, wenn er im Frühling untergegraben wird. So startest du mit einem fruchtbaren Boden in die neue Saison.
11. Mehrjährige Kräuter – kleine Überlebenskünstler
Kräuter wie Thymian, Salbei oder Schnittlauch sind erstaunlich robust und überstehen den Winter oft ohne Probleme. Pflanze sie in gut durchlässigen Boden und schütze die Wurzeln mit einer Mulchschicht. Viele dieser Kräuter bleiben sogar im Winter grün und bringen frisches Aroma in deine Küche – ganz ohne großen Aufwand.
Mit ein bisschen Planung und der richtigen Auswahl kannst du also auch im Winter dafür sorgen, dass dein Garten lebt – und dich früh im Jahr mit gesunden, frischen Pflanzen belohnt.

