fbpx

Du machst es völlig falsch – so gießt du Pflanzen im Winter richtig

Garten
By Jeremias Franke
7:17 pm
👇

Wenn der Winter naht, stehen viele Pflanzenfreunde vor einem Rätsel: Plötzlich verändern sich die Bedürfnisse ihrer grünen Mitbewohner. Während im Sommer häufiges Gießen und kräftiges Wachstum an der Tagesordnung sind, erfordert der Winter eine ganz andere Herangehensweise. Sinkende Temperaturen und trockene Heizungsluft können selbst erfahrene Pflanzenliebhaber verunsichern – und führen oft zu typischen Fehlern, die Pflanzen nachhaltig schaden.

Das richtige Gießen im Winter ist entscheidend für die Gesundheit deiner Pflanzen – egal, ob drinnen oder draußen. Leider halten viele an ihrer Sommer-Routine fest, ohne zu wissen, dass die kalte Jahreszeit ganz eigene Regeln hat. Hier erfährst du, worauf du achten musst, damit deine Pflanzen auch im Winter gesund, kräftig und schön bleiben.

Warum richtiges Gießen im Winter so wichtig ist

Im Winter verlangsamt sich das Wachstum der meisten Pflanzen – sie treten in eine Ruhephase ein. Dadurch sinkt ihr Wasserbedarf deutlich. Zu häufiges Gießen führt dann schnell zu Wurzelfäule und Schimmelbildung, weil die Feuchtigkeit nicht mehr so schnell verdunstet.

Besonders Zimmerpflanzen brauchen im Winter weniger Wasser – oft reicht es, sie nur alle 10 bis 14 Tage zu gießen. Bei Freilandpflanzen genügt meist der natürliche Niederschlag. Am besten überprüfst du die Bodenfeuchtigkeit regelmäßig, zum Beispiel mit einem Feuchtigkeitsmesser oder einfach mit dem Finger. So vermeidest du Überwässerung.

Morgens gießen – abends lieber nicht

Die Tageszeit spielt im Winter eine entscheidende Rolle. Gieße deine Pflanzen am besten morgens, damit sie das Wasser über den Tag aufnehmen können. Abends bleibt das Wasser sonst zu lange im Boden, was bei niedrigen Temperaturen schnell zu Frostschäden führen kann.

Morgendliches Gießen hat noch einen weiteren Vorteil: Das überschüssige Wasser kann im Laufe des Tages verdunsten, bevor es nachts kalt wird. So beugst du Pilzkrankheiten und Frostschäden effektiv vor.

Nur den Boden gießen – niemals die Blätter

Beim Gießen gilt im Winter: Wasser gehört an die Wurzeln, nicht auf die Blätter. Feuchtigkeit auf den Blättern kann bei kalten Temperaturen Pilzbefall fördern. Gieße also direkt an den Wurzelbereich.

Ein Gießkanne mit schmaler Tülle oder ein Tröpfchensystem eignet sich perfekt, um Wasser gezielt in den Boden zu leiten. So vermeidest du Spritzwasser und sparst gleichzeitig Wasser.

Weniger ist mehr: Einmal pro Woche reicht

Im Sommer ist häufiges Gießen normal – im Winter kann es aber fatal sein. Meist genügt einmal wöchentliches Gießen, abhängig von der Pflanzenart und der Raumtemperatur. Wichtig ist, den Boden zu prüfen, bevor du zur Gießkanne greifst: Erst wenn die oberste Erdschicht trocken ist, braucht die Pflanze neues Wasser.

Diese einfache Regel schützt zuverlässig vor Überwässerung – der häufigste Fehler in der kalten Jahreszeit.

Nur bei Plusgraden gießen

Draußen solltest du Pflanzen nur dann gießen, wenn die Temperaturen über null Grad liegen. Gefriert das Wasser im Boden, kann es die Wurzeln zerstören. Achte also auf die Wettervorhersage und plane das Gießen an milden Tagen ein – idealerweise mittags, wenn der Boden leicht aufgetaut ist.

So kann das Wasser rechtzeitig versickern, bevor die Temperaturen wieder sinken.

Kein Gießen bei Frost

Während Frostperioden gilt: Finger weg von der Gießkanne! Bleibt Wasser auf Blättern oder im Boden stehen, gefriert es und sprengt die Zellstruktur. Dadurch entstehen braune Flecken, abgestorbene Blätter und beschädigte Wurzeln.

Schütze empfindliche Pflanzen bei Frost am besten mit Vlies oder Abdeckungen, damit sie keinen Schaden nehmen.

So erkennst du den Wasserbedarf deiner Pflanzen

Nicht alle Pflanzen haben im Winter die gleichen Bedürfnisse. Sukkulenten und Kakteen kommen oft wochenlang ohne Wasser aus, während tropische Arten etwas mehr Feuchtigkeit benötigen.

Zeichen von Überwässerung sind gelbe Blätter oder faulige Gerüche, während schlaffe oder trockene Blätter auf Wassermangel hinweisen. Eine einfache Methode: Stecke den Finger zwei Zentimeter tief in die Erde – fühlt sie sich trocken an, darfst du gießen.

Finger weg von fragwürdigen Internet-Tricks

Im Internet kursieren viele „Wundertricks“, die im Winter aber mehr schaden als nützen. Besonders beliebt ist das Gießen mit Eiswürfeln – eine schlechte Idee, denn die Kälte kann Wurzeln schockartig beschädigen.

Verlasse dich lieber auf bewährte Methoden: mäßig, regelmäßig und angepasst an die jeweilige Pflanze.

Luftfeuchtigkeit – der unterschätzte Faktor

Durch Heizungen wird die Luft in Innenräumen oft zu trocken, was Pflanzen stresst. Abhilfe schaffen Luftbefeuchter, eine Schale mit Wasser auf der Heizung oder das Zusammenstellen mehrerer Pflanzen – so entsteht ein kleines Feuchtigkeits-Mikroklima.

Regelmäßiges Besprühen der Blätter mit lauwarmem Wasser (außer bei empfindlichen Arten wie Orchideen) kann ebenfalls helfen, den Feuchtigkeitsverlust auszugleichen.

Welches Wasser ist das beste?

Leitungswasser enthält häufig Chlor und Kalk, was sich langfristig negativ auf empfindliche Pflanzen auswirken kann. Besser ist Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser, das du über Nacht stehen lässt. So kann Chlor verdunsten, und das Wasser erreicht Raumtemperatur.

Häufige Fehler im Winter – und wie du sie vermeidest

Die größten Fehler sind: zu viel Wasser, falsche Gießzeiten und fehlende Anpassung an die Jahreszeit. Viele gießen einfach weiter wie im Sommer – und wundern sich über faulende Wurzeln oder gelbe Blätter.

Passe deine Routine an, beobachte deine Pflanzen und prüfe regelmäßig die Feuchtigkeit im Boden. Mit etwas Aufmerksamkeit überstehen deine grünen Mitbewohner die kalte Jahreszeit problemlos – und starten im Frühling umso kräftiger durch.

  • jeremias

    Ich bin Künstler und Schriftsteller und arbeite derzeit an meinem ersten Roman. Ich bin auch ein begeisterter Blogger, mit großem Interesse an Spiritualität, Astrologie und Selbstentwicklung.

    View all posts