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Du machst es völlig falsch – so hältst du Regenwürmer im Winter am Leben

Garten
By Jeremias Franke
9:14 am
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Wenn die kalte Jahreszeit naht, stehen viele Hobbygärtner und Wurmfreunde vor dem gleichen Problem: Wie überleben die Würmer den Winter? Regenwürmer sind zwar zäh, brauchen aber bestimmte Bedingungen, um bei Kälte zu überleben. Ohne das richtige Wissen kann ihre Wurmkiste schnell zu kalt, zu nass oder zu trocken werden – und die Würmer gehen ein.

Hier erfährst du, welche Fehler viele machen und wie du deine Würmer gesund und aktiv durch den Winter bringst – mit einfachen, aber wirksamen Tipps.

Verstehen, was Würmer im Winter brauchen

Regenwürmer, besonders die beliebten Kompostwürmer (Eisenia fetida), mögen es zwischen 13 und 25 °C. Wird es deutlich kälter, verlangsamt sich ihr Stoffwechsel – sie fressen und vermehren sich kaum noch. Unter 10 °C fallen sie fast in eine Art Kältestarre, und unter 0 °C droht Erfrierungsgefahr.

Das Ziel ist also, die Temperatur in der Wurmkiste über dem Gefrierpunkt zu halten und die Feuchtigkeit konstant zu bewahren. Ein gleichmäßig warmes, leicht feuchtes Milieu ist die Basis fürs Überleben im Winter.

Der richtige Standort für die Wurmkiste

Der Standort ist entscheidend. Am besten stellst du die Kiste in den Keller oder die Garage, wo die Temperatur relativ stabil bleibt. Innenräume mit 10 bis 18 °C sind ideal – hier fühlen sich die Würmer auch im Winter wohl.

Wenn du die Kiste draußen hast, stell sie an eine geschützte Wand, idealerweise nach Süden ausgerichtet, wo sie tagsüber etwas Sonne abbekommt. Wichtig ist, dass sie nicht durchfriert – also auf keinen Fall direkt auf den Boden stellen. Eine Styroporplatte oder Holzpalette darunter hilft, Kälte von unten abzuhalten.

Stroh statt Decken – die beste Isolierung

Viele legen Decken oder Tücher über ihre Wurmkiste – aber Stroh ist viel besser. Es speichert Luft und isoliert dadurch effektiv, ohne dass Feuchtigkeit eingeschlossen wird. Decken dagegen werden schnell feucht und schimmeln.

Bedecke deine Wurmkiste mit einer 10–30 cm dicken Schicht Stroh. So bleibt sie warm, ohne dass sich Kondenswasser bildet. Außerdem kann die Luft weiter zirkulieren – ein wichtiger Faktor für gesunde Würmer.

Feuchtigkeit richtig halten – feucht, nicht nass

Im Winter ist es oft trockener in Innenräumen, und Heizungen entziehen der Luft zusätzlich Feuchtigkeit. Achte deshalb darauf, dass die Wurmkiste immer leicht feucht bleibt, etwa wie ein gut ausgewrungener Schwamm.

Wenn das Substrat zu trocken wird, gib etwas feuchtes Zeitungspapier oder Karton oben drauf. Zu viel Wasser ist aber genauso schlecht, weil sich dann anaerobe Zonen bilden – das riecht unangenehm und schadet den Würmern.

Fütterung im Winter – kleine Portionen statt große Brocken

Da sich der Stoffwechsel der Würmer bei Kälte verlangsamt, solltest du sie sparsam füttern. Große Mengen fangen sonst an zu faulen, bevor sie gefressen werden. Schneide die Küchenabfälle klein oder püriere sie kurz – so können die Würmer sie leichter verarbeiten.

Füttere nur so viel, wie sie in ein bis zwei Tagen schaffen, und warte ab, bis das meiste verarbeitet ist, bevor du Nachschub gibst.

Keller oder Garage – was ist besser?

Der Keller ist meist die bessere Wahl, weil die Temperatur dort konstanter bleibt. In der Garage kann es stark schwanken – besonders, wenn du dort das Auto startest. Abgase oder Frost sind Gift für die Würmer.

Wenn du keine andere Option hast, kannst du in der Garage mit einer kleinen Heizmatte oder einem Kompostwärmer arbeiten – aber achte auf gute Belüftung.

Temperatur und Luftfeuchtigkeit kontrollieren

Ein Digitalthermometer mit Hygrometer hilft dir, die Werte im Blick zu behalten. Die Temperatur sollte über 13 °C, die Luftfeuchtigkeit zwischen 70 und 90 % liegen.

Sobald es deutlich kälter wird, erhöhe die Isolierung oder stelle die Kiste näher an die Hauswand. So bleibt das Klima stabil, ohne dass du ständig eingreifen musst.

Kompostthermometer – ein praktisches Hilfsmittel

Ein Kompostthermometer mit langer Sonde zeigt dir genau, wie warm es im Inneren der Wurmkiste ist – nicht nur an der Oberfläche. So erkennst du früh, wenn es zu kalt wird, und kannst rechtzeitig reagieren.

Wenn die Temperatur dauerhaft unter 10 °C fällt, ist es Zeit, die Kiste besser zu schützen oder ins Haus zu holen.

Lüftung ist lebenswichtig

Würmer brauchen Sauerstoff – auch im Winter. Wenn du die Kiste stark isolierst, achte darauf, dass Luftlöcher nicht blockiert sind. Ohne gute Belüftung entsteht Kohlendioxid, und die Würmer ersticken.

Stroh ist hier ideal, weil es Wärme hält, aber Luft durchlässt. Kontrolliere regelmäßig, dass keine Öffnungen durch Feuchtigkeit oder Schmutz verstopft sind.

Draußen überwintern – mit Planung möglich

Wenn deine Wurmkiste draußen bleibt, kannst du sie gut auf den Winter vorbereiten. Stelle sie unter ein Dach oder eine überdachte Terrasse, idealerweise an eine südliche Hauswand.

Umwickle sie zusätzlich mit Stroh, Laub oder einer Isoliermatte, und decke sie mit einer Plane ab, um sie vor Regen und Schnee zu schützen. So bleibt sie atmungsaktiv, aber gut geschützt.

Kreative Winter-Hacks für deine Wurmkiste

Im Internet kursieren viele Tricks, die tatsächlich funktionieren. Zum Beispiel: eine alte Wollsocke mit Reis füllen, kurz in der Mikrowelle erhitzen und in die Wurmkiste legen – sie gibt langsam Wärme ab, ohne die Würmer zu gefährden.

Oder verwende Luftpolsterfolie (Noppenfolie) als zusätzliche Isolierung außen an der Kiste. Achte nur darauf, dass die Lüftungslöcher frei bleiben.

Mit diesen einfachen Maßnahmen kannst du deine Wurmkiste gesund durch den Winter bringen – und im Frühling wartet eine starke, aktive Wurmpopulation darauf, wieder loszulegen.

  • jeremias

    Ich bin Künstler und Schriftsteller und arbeite derzeit an meinem ersten Roman. Ich bin auch ein begeisterter Blogger, mit großem Interesse an Spiritualität, Astrologie und Selbstentwicklung.

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