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Du machst es völlig falsch – so nutzt du Herbstlaub im Winter richtig

Garten
By Jeremias Franke
6:29 pm
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Wenn im Herbst die Blätter fallen, stehen viele Gartenbesitzer vor einem Berg aus Laub. Der erste Impuls ist meist: Rechen, Säcke, Müllabfuhr. Doch diese Routine übersieht das enorme Potenzial, das in abgefallenen Blättern steckt. Statt sie als lästigen Abfall zu sehen, solltest du sie als Geschenk der Natur betrachten – denn Laub kann deinen Garten im Winter schützen, den Boden verbessern und die Artenvielfalt fördern.

Hier erfährst du, wie du heruntergefallene Blätter sinnvoll nutzt und sie in wertvolle Ressourcen für deinen Garten verwandelst.

Der wahre Wert von Herbstlaub

Laub ist voller Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kohlenstoff, die essenziell für das Pflanzenwachstum sind. Wenn es auf natürliche Weise verrottet, gelangen diese Nährstoffe zurück in den Boden. Tatsächlich enthalten Blätter bis zu 80 % der Nährstoffe, die ein Baum im Laufe seines Lebens aufgenommen hat.

Außerdem verbessern sie die Bodenstruktur: Sie fördern die Durchlüftung, halten Feuchtigkeit und bieten Lebensraum für nützliche Mikroorganismen. Wenn du den Wert von Laub erkennst, kannst du es gezielt einsetzen, um deinen Garten fruchtbarer zu machen.

Immer zerkleinern – niemals ganz lassen

Unzerkleinertes Laub bildet schnell eine dichte Schicht, die weder Luft noch Licht durchlässt. Dadurch kann der Rasen darunter absterben. Die Lösung: Zerkleinere das Laub, bevor du es verwendest.

Am einfachsten geht das mit einem Rasenmäher mit Mulchfunktion oder einem Laubhäcksler. Das Laub sollte in Stücke zerkleinert werden, etwa so groß wie eine 1-Cent-Münze. So zersetzt es sich schneller und gibt die Nährstoffe gleichmäßiger frei.

Dünne Schichten statt dicker Haufen

Egal ob als Mulch oder Kompost – Laub sollte in dünnen Schichten verteilt werden. Dicke Lagen verhindern den Luft- und Wasserfluss und fördern Schimmelbildung. Eine Schicht von 5–7 cm ist ideal: Sie schützt den Boden, lässt aber noch genug Luft durch. Dünne Schichten verrotten gleichmäßig und reichern den Boden schon im Winter an.

Nicht auf den Rasen – sondern daneben

Liegengebliebenes Laub auf dem Rasen kann das Gras ersticken. Entferne es regelmäßig, bevor es nass und schwer wird. Du kannst das gesammelte Laub stattdessen für Beete, Kompost oder Mulch verwenden. So bleibt dein Rasen gesund, und das Laub wird sinnvoll genutzt.

Kompostieren statt wegwerfen

Laub gehört nicht in die Mülltonne! Im Komposthaufen ist es Gold wert, denn es liefert den wichtigen „braunen Anteil“ – also Kohlenstoff. Kombiniere es mit „grünem Material“ wie Rasenschnitt oder Küchenabfällen (Stickstoff), um ein ideales Mischverhältnis zu erreichen: etwa 3 Teile Laub zu 1 Teil Grünabfall.

So entsteht ein nährstoffreicher Kompost, der im Frühjahr als natürlicher Dünger verwendet werden kann.

Laub als Mulch für Beete

Zerkleinertes Laub ist perfekter Winterschutz für Beete. Es hält die Feuchtigkeit im Boden, unterdrückt Unkraut und schützt Wurzeln vor Frost. Verteile eine 5–8 cm dicke Schicht rund um Stauden, Sträucher und Bäume. Im Frühjahr kannst du die Reste einfach einarbeiten – sie werden dann Teil der Erde.

Laubkompost („Leaf Mold“) herstellen

Wenn du nur Blätter kompostieren möchtest, entsteht sogenannter Laubkompost oder Leaf Mold – ein fantastischer Bodenverbesserer. Sammle das zerkleinerte Laub in einer Ecke des Gartens oder in einem Drahtkorb und halte es leicht feucht.

Nach 6 bis 12 Monaten entsteht eine dunkle, krümelige Masse, die du wie Humus verwenden kannst. Sie verbessert die Wasserspeicherung und Durchlüftung des Bodens – besonders bei schweren Lehmböden.

Wurzeln mit Laub isolieren

Im Winter können Wurzeln durch Frost Schaden nehmen. Eine dicke Schicht Laub (10–15 cm) rund um Bäume, Sträucher und Stauden wirkt wie eine natürliche Isolierung. Sie schützt die Wurzeln vor Temperaturschwankungen und verhindert, dass sie erfrieren oder austrocknen.

Lebensraum für Tiere schaffen

Laub ist nicht nur gut für Pflanzen, sondern auch für Tiere. Lass an manchen Stellen eine dünne Laubschicht liegen – sie dient als Versteck und Überwinterungsort für nützliche Insekten wie Marienkäfer, Laufkäfer oder Igel. Auch Vögel nutzen es zum Nestbau oder als Futterquelle. So förderst du die Biodiversität in deinem Garten.

Kreative Deko aus Herbstlaub

Herbstlaub eignet sich wunderbar für natürliche Dekorationen. Aus bunten Blättern kannst du Kränze, Girlanden oder Tischdekorationen basteln. Um sie haltbar zu machen, kannst du sie zwischen Backpapier legen und kurz mit dem Bügeleisen versiegeln. So behalten sie ihre Farbe und Form.

Flüssigdünger aus Laub („Blättertee“)

Du kannst aus Laub sogar pflanzlichen Flüssigdünger herstellen. Fülle einen Eimer mit zerkleinerten Blättern und Wasser, lass das Ganze ein bis zwei Wochen stehen und rühre regelmäßig um.

Anschließend abseihen und die Flüssigkeit als Gießwasser verwenden. Dieser „Blättertee“ enthält viele natürliche Nährstoffe – perfekt, um deine Pflanzen im Winter sanft zu stärken.

Mit diesen einfachen Methoden verwandelst du Herbstlaub von einem lästigen Problem in einen echten Gartenschatz – nachhaltig, kostenlos und voller Nährstoffe.

  • jeremias

    Ich bin Künstler und Schriftsteller und arbeite derzeit an meinem ersten Roman. Ich bin auch ein begeisterter Blogger, mit großem Interesse an Spiritualität, Astrologie und Selbstentwicklung.

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