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Du machst es völlig falsch – so schneidest du Pflanzen richtig vor dem Frost

Garten
By Jeremias Franke
7:01 am
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Wenn die kalten Monate näher rücken, fragen sich viele Hobbygärtner, wie sie ihre Pflanzen am besten auf den Frost vorbereiten können. Rückschnitt ist dabei eine wichtige Maßnahme – aber wenn du ihn zum falschen Zeitpunkt oder auf die falsche Art machst, kann er deinen Pflanzen mehr schaden als nützen. Zu wissen, wann und wie man richtig schneidet, ist entscheidend, damit dein Garten im Frühling wieder kräftig austreibt.

Viele machen den Fehler, zu früh oder zu spät im Jahr zu schneiden. Das schwächt die Pflanzen und macht sie anfälliger für Krankheiten, Schädlinge oder Frostschäden. Hier erfährst du Schritt für Schritt, wie du deine Pflanzen optimal auf den Winter vorbereitest.

Pflanzenruhe verstehen

Bevor du zur Schere greifst, solltest du wissen, was Winterruhe (oder Dormanz) bedeutet. Wenn die Temperaturen sinken und die Tage kürzer werden, verlangsamen Pflanzen ihren Stoffwechsel und stellen das Wachstum ein – sie „schlafen“. Diese Ruhephase hilft ihnen, Energie zu sparen und den Winter zu überstehen.

Wenn du in dieser Zeit schneidest, kann das neues Wachstum anregen, das dann vom Frost zerstört wird. Daher solltest du warten, bis die Pflanze ihre Blätter verloren hat und komplett ruht – also wirklich bereit für den Winter ist.

Der richtige Zeitpunkt: Spätherbst ist ideal

Am besten schneidest du im späten Herbst, also nach dem ersten Frost, aber bevor der Boden gefriert. Dann sind die Pflanzen in der Ruhephase, treiben keine neuen Triebe mehr und können sich optimal auf die Kälte vorbereiten.

Wartest du zu lange, kann das Holz frieren, bevor die Schnittstellen verheilt sind. Schneidest du zu früh, wachsen neue, weiche Triebe, die sofort erfrieren würden. Der Spätherbst ist also der goldene Mittelweg.

Tote oder lebende Triebe erkennen

Wichtig ist zu wissen, was du überhaupt abschneidest. Tote Äste sind meist braun, trocken und brechen leicht, während lebende beim Anritzen grün und feucht aussehen. Entferne abgestorbene oder kranke Zweige gründlich, um Pilze und Schädlinge fernzuhalten.

Manchmal sehen abgestorbene Äste noch lebendig aus – vor allem bei Rindenarten, die lange ihre Farbe behalten. In solchen Fällen hilft der „Kratzer-Test“ mit dem Fingernagel: Zeigt sich kein Grün, ist der Ast tot.

Saubere Werkzeuge sind das A und O

Bevor du loslegst, reinige und desinfiziere deine Werkzeuge. Schmutzige Scheren übertragen Krankheiten, stumpfe Klingen reißen das Holz auf. Verwende zum Desinfizieren Alkohol oder eine Mischung aus Wasser und etwas Chlorreiniger (1:9).

Halte deine Scheren und Sägen immer scharf – das macht den Schnitt sauber und die Heilung schneller. Gute Pflege deiner Werkzeuge spart nicht nur Kraft, sondern verlängert auch deren Lebensdauer.

Verschiedene Pflanzen – verschiedene Schnitte

Nicht jede Pflanze reagiert gleich auf den Rückschnitt. Laubbäume und Sträucher profitieren von Auslichtungsschnitten, bei denen ganze Zweige an der Basis entfernt werden. So kommt mehr Licht und Luft in die Krone.

Immergrüne Pflanzen dagegen mögen nur Formschnitte, bei denen du die Spitzen leicht kürzt. Bei Obstbäumen solltest du darauf achten, sich kreuzende Äste zu entfernen, damit mehr Sonne an die Früchte gelangt. Informiere dich im Zweifel über die speziellen Bedürfnisse deiner Pflanzen – das zahlt sich aus.

Rosen: Auf keinen Fall vor dem Frost schneiden

Rosen sind besonders empfindlich. Wenn du sie zu früh im Herbst schneidest, treiben sie noch einmal aus – und die frischen Triebe erfrieren sofort. Das schwächt die ganze Pflanze und führt im Frühling zu weniger Blüten.

Schneide deine Rosen lieber im späten Winter oder im zeitigen Frühling, wenn keine starken Fröste mehr drohen. Entferne dabei abgestorbene Äste und forme den Busch leicht – dann werden deine Rosen im Sommer umso üppiger blühen.

Weniger ist mehr – nicht übertreiben

Ein häufiger Fehler ist Übermäßiges Schneiden. Wenn du zu viel auf einmal entfernst, gerät die Pflanze unter Stress, was sie anfälliger für Krankheiten und Frost macht. Als Faustregel gilt: Nie mehr als ein Drittel der Pflanze auf einmal entfernen.

Ein zu starker Schnitt bringt das Verhältnis zwischen Wurzeln und Trieben durcheinander – die Pflanze kann dann nicht mehr genug Wasser und Nährstoffe aufnehmen. Lieber gezielt schneiden als alles radikal stutzen.

Virale Garten-Hacks, die tatsächlich funktionieren

Nicht alles, was du auf Social Media siehst, ist sinnvoll – aber manche Tricks funktionieren wirklich. Zum Beispiel Zimt auf Schnittstellen streuen: Das wirkt natürlich antifungal und schützt vor Pilzbefall.

Auch Kaffeesatz ist ein bewährter Tipp. Er liefert Nährstoffe und senkt leicht den pH-Wert – ideal für Pflanzen wie Azaleen oder Heidelbeeren, die saure Böden lieben. Achte aber darauf, dass du Hacks nur ausprobierst, wenn sie gärtnerisch sinnvoll sind.

Häufige Fehler und wie du sie vermeidest

Schneide nie zu nah am Stamm – das beschädigt den „Astkragen“ und öffnet die Tür für Fäulnis. Lasse immer einen kleinen Rand stehen und schneide leicht schräg, damit Wasser abfließen kann.

Ein weiterer Fehler: gar nicht zu schneiden. Pflanzen brauchen regelmäßige Pflege, um gesund und kräftig zu bleiben. Plane deshalb feste Zeiträume ein – am besten einmal im Jahr, angepasst an die Pflanzenart.

So machst du deinen Garten winterfest

Neben dem Schneiden gibt es noch ein paar andere wichtige Schritte: Mulchen schützt die Wurzeln vor Frost. Eine 2–4 cm dicke Schicht rund um die Basis reicht völlig aus – aber achte darauf, den Stamm nicht zu bedecken.

Vor dem ersten Dauerfrost kräftig wässern – das hilft Pflanzen, den Winter besser zu überstehen. Entferne Laub und abgestorbene Pflanzenreste, um Schädlinge fernzuhalten. Empfindliche Pflanzen kannst du mit Jutesäcken oder Vlies abdecken.

Die richtigen Werkzeuge für jeden Gärtner

Ein gut ausgestatteter Gärtner ist immer im Vorteil. Du brauchst mindestens: eine scharfe Gartenschere für dünne Äste, eine Astschere für dickere Triebe und eine Baumsäge für größere Zweige.

Achte auf ergonomische Griffe, um deine Hände zu schonen – besonders bei längeren Arbeiten. Mit einem Schleifstein und etwas Alkohol kannst du deine Werkzeuge pflegen und keimfrei halten. So bist du bestens vorbereitet, um deinen Garten gesund und gepflegt durch den Winter zu bringen.

  • jeremias

    Ich bin Künstler und Schriftsteller und arbeite derzeit an meinem ersten Roman. Ich bin auch ein begeisterter Blogger, mit großem Interesse an Spiritualität, Astrologie und Selbstentwicklung.

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