Lass mich gehen, wenn du mich nur in diesem Moment willst. Wenn du dich nur um 4 Uhr morgens nach meiner Berührung sehnst, wenn du berauscht bist und wir die einfachste Option sind. Tu mir einen Gefallen und lass die Finger von mir. Selbst wenn unser Atem nach Einsamkeit riecht und du meinen Traum spürst, von deinen Küssen high zu werden, solltest du ihn nicht erfüllen. Suche nicht nach meinem Mund, wenn jedes Paar Lippen dich das Gleiche fühlen lassen würde. Halte meinen Körper nicht gefangen, wenn du nie vorhast, mir mehr als nur deinen Herzschlag zu geben.
Lass mich gehen, wenn ich die SMS bin, die du nie aufgeregt genug bist, um sie gleich zu lesen, aber höflich genug, um trotzdem zu antworten. Tu mir den Gefallen und sag mir die Wahrheit. Antworte nicht auf jedes Hallo und beende jedes Gespräch mit „Lass uns mal zusammen abhängen“, wenn du definitiv nicht scharf genug darauf bist, es durchzuziehen. Ruf mich nicht an, nur weil jemand anderes nicht auf deine Anrufe antwortet und du dich jetzt langweilst und einen Ersatz haben willst, der dir Gesellschaft leisten soll. Denn vertrau mir, wir beide verdienen mehr. An diesem Freitagabend möchte ich jemandes Magie sein, nicht nur stundenlanges, bedeutungsloses Geplänkel, das nur durch Substanzen weniger schmerzhaft mittelmäßig wird.
Lass mich gehen, wenn ich nie die Magie des Freitagabends für dich sein werde. Wenn ich nie die Entscheidung bin, die du an einem normalen Dienstag triffst, und nie das Gesicht, das du sehen musst, weil du dich sonst nicht besser fühlen würdest.
Wenn du schon weißt, wonach du suchst und ich es nicht bin, dann tu mir den Gefallen und mach es mir klar. Entscheide dich nicht für mich und finde dann Wege, mich zu ändern. Erwarte nicht von mir, dass ich jemandem entspreche, der ich nie sein werde und nie sein muss, und lass mir dann keine andere Wahl, als zu versagen und mich zu hassen. Mach nicht, dass ich mich hasse. Mach nicht, dass ich mich wie eine langweilige Person fühle, die es nie wert ist, von dir beachtet zu werden. Zwing mich nicht, mich dieser Leere in mir zu stellen, die jedes Mal größer und hohler wird, wenn ich versuche, mich zu öffnen und nichts gehört, gesehen oder verstanden wird. Dann fühle ich mich am meisten einsam.
Lass mich gehen, es sei denn, du willst unbedingt mich und nicht jemand anderen.
Ich brauche keine Abendessen, Blumen oder Guten-Morgen-SMS, wenn meine Zeit und Zuneigung nur dein Ego stärken und dein Selbstwertgefühl bestätigen. Ich muss mein Bett nicht mit einem anderen Körper anheizen, wenn dieser Körper nur dazu da ist, Bedürfnisse zu befriedigen, die auch von anderen erfüllt werden können. Denn ich bin nie der Typ, der sich aus Einsamkeit, Angewohnheit oder einem primitiven Verlangen nach Körperkontakt mit jemandem einlässt. Wenn ich zu dir käme, gäbe es einen persönlichen Grund, der deinen Namen trägt, und ich würde für die exquisiten Details, die dich ausmachen, bei dir bleiben.
Es würde nie wieder einen ereignislosen Abend geben, an dem ich mir und anderen vormache, ich würde nicht über die Menschen schreiben, mit denen ich gerade zu tun habe. Ich würde über dich schreiben, wenn nicht direkt, dann in Figuren, Metaphern und Abstraktionen. Du wärst die Muse, die meinen Worten Tiefe verleiht, und ich müsste nicht mehr altes Material recyceln, von dem ich die Nase voll habe und über das ich nichts fühle. Denn du wärst in meiner Gegenwart und würdest jedes Mal, wenn ich dich sehe, meinen Kopf in Brand setzen. Ich würde dir in die Augen schauen, als wärst du der/die Einzige und ich hoffe, du könntest durch meine Augen das Beste von dir sehen.
Du würdest wissen, dass du es sein musst, aber nicht irgendjemand anders.
Also lass mich gehen, wenn du mich nicht genauso willst, und eines Tages kannst du selbst in der Dunkelheit meine hellsten Farben sehen.
Jetzt, für den Anfang, riskiere es und sage Hallo, wenn ich dein Interesse geweckt habe.
Schreib mir eine SMS, wenn dich mein Name auf deinem Handy-Display nervös und aufgeregt macht.
Ruf mich an und mach einen Plan, wenn ich die Macht habe, deine normalen Dienstage zu einem echten Highlight zu machen.
Lade mich zu Drinks und Abendessen ein, wenn dich meine Sicht auf die Welt fasziniert und das Zusammensein mit mir nicht nur ein Zeitvertreib ist, sondern etwas, das du wirklich genießt und auf das du dich freust.
Küss mich lange und innig, wenn meine Lippen dir einen Schauer über den Rücken schicken, und halte mich fest, wenn du mich in deinen Armen halten kannst, weil es dich entlastet.
Verbringe eine Nacht mit mir, wenn du am liebsten neben mir aufwachst, um deinen Tag zu beginnen.
Komm für viele, viele weitere Tage zurück, wenn sich mein Körper wie ein Zuhause anfühlt. Solange wir füreinander bestimmt sind, werden wir die Magie des anderen sein.
Ansonsten befreie mich bitte.
