Es ist an der Zeit, Frauen, die keine Kinder haben wollen, nicht mehr zu verurteilen. Es ist an der Zeit, ihnen keine Schuldgefühle mehr zu machen, weil sie sich nicht für die Fortpflanzung entscheiden. Es ist an der Zeit, nicht mehr davon auszugehen, dass es ein Problem ist, das sie lösen müssen, denn wie alles im Leben ist es eine Entscheidung. Wenn eine Frau keine Kinder bekommen kann, sollte es ihre Entscheidung bleiben, Kinder in die Welt zu setzen, und sie hat das Recht, es nicht zu tun.
Manche Frauen wollen keine Kinder, weil sie wissen, dass sie mit einer solchen Bindung für den Rest ihres Lebens nicht umgehen können. Manche sind zu sehr auf ihre Karriere konzentriert und wissen es, dass sie nicht in der Lage sein werden, ihre ganze Zeit und Aufmerksamkeit ihren Kindern zu widmen. Andere wollen es aus finanziellen Gründen einfach nicht. Unterm Strich haben sie einen triftigen Grund für diese Entscheidung und es ist an der Zeit, sie für ihre Selbstwahrnehmung und Ehrlichkeit zu loben, statt sie zu verurteilen. Ich habe mehr Respekt vor Frauen, die sich dafür entscheiden, keine Kinder zu bekommen, statt sie trotzdem zu bekommen und ihrer Verantwortung nicht gerecht zu werden oder sie zu vernachlässigen, weil sie sich zu sehr auf alle anderen Aspekte ihres Lebens konzentrieren.
Denn Mutter zu sein ist ein Vollzeitjob, und wenn du nicht bereit dafür bist, wirst du dein ganzes Leben lang mit den Konsequenzen leben müssen. Ich habe so viele Kinder gesehen, die unter der mangelnden Aufmerksamkeit und Liebe ihrer Mütter leiden, weil sie entweder zu beschäftigt oder zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt sind. Wenn das Leben eines anderen Menschen von dir abhängt, nimmst du diese Entscheidung nicht auf die leichte Schulter.
Es ist an der Zeit, damit aufzuhören, dass sich Frauen unvollständig fühlen, nur weil sie keine Kinder haben, denn eine Frau kann sich immer selbst vervollständigen: mit ihrer Arbeit, mit ihren Hobbys, mit ihren Freunden, mit ihrer Leidenschaft und mit all den Möglichkeiten, die sie zurückgibt. Sie muss kein Kind großziehen, um sich vollständig zu fühlen. Natürlich ist es ein wunderbarer Segen, Mutter zu sein und ein Kind aufzuziehen, aber es ist nicht alles, wozu sie geboren wurde, und es ist nicht das Einzige, was sie auszeichnet.
Als Oprah gefragt wurde, warum sie keine Kinder hat, sagte sie: „Mir wurde klar: ‚Wow, ich spreche mit einer Menge verkorkster Menschen, und die sind verkorkst, weil sie Mütter und Väter hatten, die sich nicht bewusst waren, wie ernst diese Aufgabe ist'“, sagt sie. „Ich kann mich nicht so abgrenzen, wie es andere Frauen tun. Deshalb habe ich immer die größte Hochachtung vor Frauen gehabt, die sich dafür entschieden haben, mit ihren Kindern zu Hause zu sein, denn ich weiß nicht, wie du das den ganzen Tag lang schaffst. Niemand gibt den Frauen die Anerkennung, die sie verdienen.“ Quelle: Oprahdaily Und genau deshalb habe ich so viel Respekt vor Oprah. Sie weiß, was für eine ernste Bindung das ist, und trotz ihres Erfolgs und ihrer finanziellen Freiheit wusste sie immer noch, dass sie es nicht schaffen würde.
Mutter zu sein hat nichts damit zu tun, eine verblüffende Freundin, Ehefrau oder Geschäftsführerin zu sein. Es hat alles damit zu tun, dass du weißt, dass du in der Lage bist, ständig alles zu opfern, um deinen Kindern zur Seite zu stehen und sie mit allem zu versorgen, was sie brauchen. Es geht darum, mutig genug zu sein, um dich selbst dafür verantwortlich zu machen, was aus ihnen wird und wie sie sich für ein Leben entscheiden. Es geht darum, stark genug zu sein, deinen Kindern deine ungeteilte Liebe und Aufmerksamkeit zu schenken, sogar wenn du selbst Probleme damit hast.
Ich kann es wirklich nicht, und ich schäme mich nicht, es laut zu sagen, denn lieber gebe ich zu, dass ich dieser Aufgabe nicht gewachsen bin, als dass ich sie annehme und es nicht nur mir, sondern allen Beteiligten vermassle. Es ist an der Zeit, diesen Frauen mehr Respekt dafür zu zollen, dass sie ehrlich sagen, wo sie im Leben stehen und ihre eigenen Grenzen verstehen, statt sie unter Druck zu setzen, Kinder zu bekommen und sie dann als ungeeignete Mütter zu bezeichnen. Genauso wie es eine lobenswerte Entscheidung ist, Kinder zu haben, sollte es auch eine sein, keine zu haben.
