Partneryoga und die damit verbundenen Posen sind sehr effektiv, wenn du Intimität mit deinem Partner aufbauen willst. Es ist nicht nur eine sehr intime und romantische Sache, die man zusammen macht, sondern ihr beide werdet auch eine Menge Spaß miteinander haben!
Unsere Partner sind ein Spiegel unseres wahren Selbst. Indem wir uns auf eine Partner-Yoga-Praxis miteinander einlassen, lehnen wir uns nicht nur gegenseitig an, um uns zu unterstützen – buchstäblich und metaphorisch – sondern wir üben auch unsere Verletzlichkeit miteinander.
Die Wissenschaft hat herausgefunden, dass wir dadurch unsere sozialen Verbindungen und Beziehungen stärken, was zu einem längeren Leben, gesünderen Gewohnheiten, weniger Stress und einem tieferen Sinn des Lebens führt.[1]
Wie hilft dir Yoga also genau dabei? Im Sanskrit kommt “Yoga” von dem Wort yuj, was “jochen” oder “vereinen” bedeutet.[2] Es ist nur angemessen, diese Definition mit einem Partner zu spiegeln und im Wesentlichen damit zu beginnen, zwei Menschen als ein Ganzes zu vereinen. Partneryoga hat auch seine Wurzeln im Aufbau von Vertrauen und Kommunikation, welche die Eckpfeiler einer gesunden, intimen und erfolgreichen Beziehung sind.
Lass uns ein paar Posen aufschlüsseln, um tiefer einzutauchen.
Hier sind 11 Partner Yoga Posen für Paare, um Intimität aufzubauen
1. Zusammen atmen
Zusammen atmen ist füreinander bestimmt
Eine großartige Yogapraxis beginnt mit dem Atem. Es ist eine einfache, aber starke Art, sich mit dem eigenen Körper zu verbinden und alle Empfindungen wahrzunehmen, die auftauchen.
Suche dir eine sitzende Position mit deinem Partner, wobei sich eure Rücken berühren. Mit geschlossenen Augen stimme dich auf deinen Atem ein und beginne, das Ein- und Ausatmen zu vertiefen.
Du wirst das Steigen und Fallen der Atmung deines Partners spüren, während ihr euch auf den Rhythmus des anderen einstellt. Beobachte, ob du deinen eigenen Atem beibehalten kannst, auch wenn es verlockend wird, den Atem deines Partners zu spiegeln; erlaube diesem Rhythmus, dich tiefer in die Präsenz und das Gewahrsein des Raumes des anderen einzulullen.
Selbst in der Einheit ehrst du deinen eigenen Körper und Atem, und diese Ehre dehnt sich nach außen auf deinen Partner aus. Mit dieser Lebenskraft – Prana [3] – seid ihr in der Lage, durch einen einfachen Akt des Atmens eine reichere Verbindung zueinander zu finden.
Mache diese Übung für 3-5 Minuten, oder so lange, wie es dir angenehm ist.
2. Partner-Drehung
Ein Twist ist eine großartige natürliche Entgiftung für den Körper. Wenn der Oberkörper in die entgegengesetzte Richtung gedreht wird, wirkt die Bewegung wie ein Auswringen der inneren Organe, und über die Ausatmung können aufgestaute toxische Stoffe aus dem Körper ausgeschieden werden.[4]
Wenn sich eure Rücken berühren, atme tief ein. Beim Ausatmen drehst du dich sanft in die entgegengesetzte Richtung des anderen. Nimm eine Hand und lege sie auf dein gegenüberliegendes Knie, wobei die andere Hand nach hinten zu der deines Partners greift. Verwende einen Yogagurt, wenn dieser nicht zur Verfügung steht.
Erlaube der Atmung, dich wieder mit dem Rhythmus deines Partners zu synchronisieren, und merke, wie es ist, die Unterstützung der Hand deines Partners zu haben, um dir zu helfen, ein wenig tiefer in die Drehung zu gehen.
Bleibe für 5 volle Atemzüge in der Drehung und wechsle dann die Seite.
3. Rückwärtsbeugen/Vorwärtsfalten
Während sich eure Rücken noch berühren, sprecht ab, wer sich nach vorne beugt und wer in die Rückbeuge geht. Du hast die Möglichkeit, die Seiten zu wechseln.
Die Person, die die Vorwärtsbeuge macht, streckt die Hände nach vorne und legt die Stirn entweder auf die Matte oder auf einen Block als Stütze. Die Person, die die Rückbeuge macht, lehnt sich auf den Rücken ihres Partners und öffnet die Vorderseite ihres Herzens und der Brust. Atme hier tief durch und schaue, ob du die Atemzüge des anderen wieder spüren kannst.
Im Yoga wird das Herz als der Ort vor und hinter der Brust betrachtet, da es der gleiche Bereich ist, der sich öffnet. Obwohl ihr in dieser Pose die entgegengesetzte Bewegung macht, sind eure Herzen immer noch miteinander verbunden. Denke darüber nach, wie sich das auf deine Beziehung außerhalb der Matte auswirkt.
Bleibe für 5 volle Atemzüge in dieser Haltung und wechsle, wenn ihr beide bereit seid.
4. Seelenbetrachtung
Diese Übung ist zutiefst persönlich und nährend, denn du sitzt deinem Partner gegenüber und schaust ihm sanft in die Augen.
Lege deine Hände auf ihre Knie oder in ihre Hände und erlaube ihnen, dasselbe zu tun. Dies wird dich weiter mit der Kraft der Berührung verbinden. Sobald du dich gegeben hast (und das Kichern vom direkten Augenkontakt abgeklungen ist), beginne deinen Partner wirklich zu sehen.
Im Chaos unserer Tage und Wochen haben wir nicht oft die Chance, uns hinzusetzen und die Person, mit der wir unser Leben teilen, in uns aufzunehmen. Betrachte sanft die Eigenschaften, die Einzigartigkeit und die Energie deines Partners und erlaube ihm, dich im Gegenzug zu sehen.
Dies ist nicht nur zentrierend für den Rest deiner Praxis, sondern auch tief liebevoll und mitfühlend.
Bleibe in dieser Übung für 5 Minuten oder länger, wenn ihr euch beide eingestimmt fühlt.
5. Sitzende und gestützte Katze/Kuh
Im Sitzen greifst du nach den Unterarmen deines Partners und verschränkst sie.
Wenn du einatmest, wölbe deinen Rücken und hebe dein Herz zum Himmel, vielleicht hebst du sogar den Blick, um die Kehle zu entblößen und zu öffnen. Wenn du ausatmest, runde die Wirbelsäule und ziehe dich zurück, wobei du den Widerstand der Arme des anderen als Unterstützung nutzt und den Blick nach innen zu deiner Brust bringst.
Wiederhole die Bewegungen 3-5 Mal, oder so lange, wie du dich wohl fühlst.
Erlaube dieser Unterstützung durch deinen Partner, Vertrauen und Hingabe aufzubauen, sowie Kommunikation. Sprich darüber, was sich in dieser Pose gut anfühlt, und frage deinen Partner dasselbe.
Während die Pose im Tandem ausgeführt wird, wird deine Erfahrung in deinem eigenen Körper variieren. Nimm dir die Zeit, diese Empfindungen zu teilen und werde neugierig auf die deines Partners.
6. Sitzende und gestützte Vorwärtsbeuge
In Beziehungen wissen wir, dass wir nicht alles alleine machen müssen. Wir haben unseren besten Verbündeten in unserer Ecke, der uns hilft.
Komme auch in dieser Pose in einen breitbeinigen Sitz, bei dem sich die Fußsohlen berühren. Strecke die Arme nach vorne und verschränke sie, dann ziehe dich abwechselnd sanft aneinander vorbei zur Mitte und benutze einander als Widerstand in dieser Vorwärtsfalte. Bleibe hier für jeweils 5 volle Atemzüge.
Während diese Pose eine tiefe Dehnung ist, entscheide dich vielleicht für einen eher spielerischen Ansatz! Wenn das Lachen von selbst kommt oder jemand einen Witz reißt, mach mit!
Finde Spaß am Training und am Zusammensein mit anderen. Es ist ein todsicherer Weg, um Stress oder Spannungen abzubauen und sich gegenseitig an die einfacheren Sachen zu erinnern, die euch beiden mehr Lächeln bringen.
7. Partner-Bootsposition
Wenn es um Haltungen geht, die herausfordernd sind, kann ein Partner, der dich spiegelt und unterstützt, dir einen extra Schub an Selbstvertrauen und Energie geben. Und weil er es mit dir zusammen macht, könnt ihr beide die Errungenschaft teilen, diese Haltung zu rocken.
Beginne in einer sitzenden Position, einander zugewandt, ein bisschen weiter weg, um genug Platz für die Beine zu haben. Wenn du bereit bist, kommst du mit einem Bein nach dem anderen in die Boat Pose, bis sich die Fußsohlen berühren.
Nutze sie als Widerstand, um diese Pose weiter zu stabilisieren. Wenn möglich, greife nach den Händen des anderen und finde den Blick des anderen. Lächle und atme. Kommuniziere, wie du dich fühlst und stütze dich gegenseitig für 5 volle Atemzüge.
8. Doppelter Abwärtshund
Apropos Vertrauen aufbauen, diese Pose gibt dir und deinem Partner die Möglichkeit, auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten. In dieser Pose geht es auch um Kommunikation und darum, deine Gedanken zu äußern, wenn du bereit bist, herunterzukommen oder ein Gefühl spürst, das du gerne mit deinem Partner teilen möchtest.
Wenn du mit deinem Partner im traditionellen Abwärtshund bist, kannst du dich in eine Vorwärtsfalte am oberen Ende der Matte begeben. Hebe einen Fuß nach dem anderen an und platziere deine Füße an der Basis der Wirbelsäule deines Partners. Es kann sein, dass du deine Füße anpassen oder deine Hände zurückführen musst, um dich neu auszurichten.
Sobald du in der Pose bist, atme dort für 5 volle Atemzüge, bevor du wechselst. Nachdem du wieder herauskommst, tauscht euch darüber aus, wie es sich angefühlt hat und was du erlebt hast. Nehmt gemeinsam an der Pose teil, indem ihr eure spezifische Perspektive einbringt.
9. Umgekehrte Krieger Partner Pose
Falls es auf dem Foto oben nicht ersichtlich ist, geht es in dieser Pose darum, Liebe zu erzeugen – buchstäblich und symbolisch.
Beginne im zweiten Krieger mit dem Gesicht zueinander, wobei sich die Außenseite deines hinteren Fußes berührt. Erlaube dieser Verbindung der hinteren Füße, dich in der Pose zu vereinen und ein gemeinsames Fundament zu bilden, von dem aus du dich stabilisieren kannst.
Atme tief ein und mit dem Ausatmen kommst du in den Umgekehrten Krieger, indem du einen Arm über den Kopf hebst und nach hinten greifst, so dass eine Herzform in der Mitte eurer gemeinsamen Pose entsteht. Verwende einen Yogagurt, wenn du die Hand deines Partners nicht fassen kannst.
Nimm deine andere Hand und verschränke sie hinter deiner Taille. Konzentriere dich auf deine Atmung und drücke dich in den Fuß deines Partners, während er dasselbe tut. Spiegele ebenfalls die Unterstützung ihrer Hand in deiner.
Die Liebe, die du in einer Beziehung erzeugst, ist eine Straße, die in beide Richtungen geht. Erinnere dich an all die wunderbaren Arten, wie du gibst und nimmst, um diese Liebe aufzubauen. Nimm hier 5 volle Atemzüge und lass dann los, wenn ihr beide bereit seid.
10. Double Tree Pose
Kein Mensch ist eine Insel, und ebenso gedeiht kein Baum ohne Unterstützung.
In dieser Partnerhaltung beginnst du in deinem eigenen Baum, indem du ein Bein anhebst und die Fußsohle in den Oberschenkel oder tiefer in die Wade drückst.
Wenn du dein Gleichgewicht gefunden hast, streckst du eine Hand zu der deines Partners aus und findest sie, die Handflächen berührend, in der Mitte zwischen euren jeweiligen Baumhaltungen. Nimm die andere Hand und lege sie hinter deinen Partner, um ihm eine liebevolle Umarmung zu geben. Bleibe hier für 5 volle Atemzüge, bevor du die Seite wechselst.
Auch wenn deine Tree Pose deine eigene ist, finde die Verbindung in der Mitte, die euch beide in Einheit zusammenbringt.
Erlaube dir, die Unterstützung zu spüren und zu schätzen, die du von deinem Partner bekommst, auf und vor allem abseits der Matte.
11. Stehende Partner Rückbeuge
Unsere Herzen füreinander zu öffnen ist die roheste Art, unsere Verletzlichkeit zu zeigen. Deshalb ist diese Pose im Tandem so stark. Indem du dich gegenseitig unterstützt, versicherst du deinem Partner, dass alles möglich (und besser) ist, wenn ihr euch gegenseitig habt.
Beginne im Stehen, mit dem Gesicht zueinander und verschränke die Unterarme des anderen. Atme tief ein, während du den Blick des anderen hältst, und lehne dich beim Ausatmen zurück, um dein Herz dem Himmel zu öffnen, wobei du die Arme des anderen als Widerstand nutzt. Bleibe hier für 5 volle Atemzüge, oder so lange, wie es für euch beide angenehm ist.
Lasst los und endet mit einer Umarmung, um den Raum zu ehren, den ihr für euch und den anderen geschaffen habt.
Abschließende Überlegungen
Partneryoga verlangt nach Verletzlichkeit. Durch die Kraft der Berührung und der synchronisierten Atmung schmieden wir tiefere und reichere Verbindungen in unserer Beziehung mit unserem Partner.
Die Erfahrungen, die wir gemeinsam und individuell in diesen Yogastellungen teilen, werden zu Themen der Kommunikation, die uns helfen können, mehr über den anderen und uns selbst zu lernen und unsere Intimität in nie zuvor gefühlte Höhen wachsen zu lassen.
Übe diese Haltungen mit deinem Partner, wann immer du dich nach dieser Verbindung oder Intimität sehnst. Fordert euch gegenseitig mit Haltungen heraus, die sowohl energetisierend als auch erholsam sind, und stimmt euch auf die einzigartigen Erfahrungen des anderen ein, um mehr Ganzheitlichkeit in einer Beziehung zu erreichen.
Referenzen:
- Psych Alive: How Embracing Vulnerability Strengthens Our Relationships
- Anada: The Yogic Encyclopedia
- J Altern Complement Med. : Sudarshan Kriya yogic breathing in the treatment of stress, anxiety, and depression: part I-neurophysiologic model.
- Shape: Yoga Poses to Detox Naturally