Die dunkle Seite der netten Menschen

Selbstbewusstsein
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Menschen sind eine Mischung aus guten und schlechten Menschen. Die einen sind nett, die anderen nicht. Manche Menschen glauben, dass Höflichkeit eine der meist bewundernswerten Eigenschaften ist, die ein Mensch haben kann. Ist es nicht so, dass alle netten Menschen wunderbar sind, um sie herum zu sein? Sie scheinen immer gelassen, ruhig und vertrauenswürdig zu sein.

Wenn wir jedoch tiefer graben und die Motive einer Person verstehen, wird klar, dass es eine dunkle Seite der netten Menschen gibt. Das Beste, was wir alle tun können, ist, uns selbst zu erkennen. Denn es gibt immer mehr als das, was man auf den ersten Blick findet.

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Warum sind manche Menschen so nett?

Wir fragen uns oft, wie jemand so nett sein kann. Sie sind rücksichtsvolle und fürsorgliche Menschen. Aber sie können ihre eigenen Gründe haben, um nett zu sein. Einige dieser Gründe sind:

1. Sie bedienen ihren Märtyrerkomplex

Hast du schon einmal erlebt, dass bestimmte Menschen sich Mühe geben, um Dinge für dich zu tun? Nette Menschen opfern ihr eigenes Glück und Wohlbefinden, um sich um andere zu kümmern. Menschen mit dieser Einstellung pflegen eine Mischung aus Selbstlosigkeit und Unterwürfigkeit. Sie wollen der Märtyrer in deinem Leben sein und verlangen, mit Anerkennung und Lob für ihre Nettigkeit überschüttet zu werden. Dies ist eine der dunklen Seiten der netten Menschen.

2. Sie benutzen sie als eine Form der Manipulation

Zu nett zu sein, kann als eine Form der Manipulation benutzt werden, um zu bekommen, was sie wollen. Narzisstische Männer zeigen Frauen gegenüber oft ungerechtfertigte Zuneigung, um sie in ihre Falle zu locken. Sie sind Meister der Täuschung und Manipulation. Sie beginnen damit, ihre Partnerin davon zu überzeugen, dass sie eine einzigartige und besondere Bindung teilen, indem sie zu nett sind. Sobald das Opfer in ihrer Falle sitzt, beginnen sie, die Kontrolle über ihre Opfer auszuüben. Eine Studie aus dem Jahr 2020 legt nahe, dass Narzissten dazu neigen, aus sich herauszugehen, um andere zu beeindrucken.

3. Sie sind Lügner

Eine der dunkelsten Seiten der netten Menschen ist, dass sie Lügner sind. Nette Menschen belügen sich ständig selbst, wenn sie zustimmen, Dinge zu tun, die ihnen keinen Spaß machen. Sie lügen andere Menschen an, um sicherzustellen, dass die andere Person nicht verärgert ist. Sie sind so besorgt darüber, andere zu verärgern oder als egoistisch wahrgenommen zu werden, dass sie unehrlich werden. Nette Menschen sind unehrlich über ihr wahres Ich. Daher fehlt ihnen der Mut, für das einzutreten, woran sie glauben. Wenn man in einer Beziehung zu nett ist, ohne ehrlich zu sein, kann das nur zu Misstrauen und Unmut führen.

4. Sie sind Menschenfreundinnen und Menschenfreunde

Nette Menschen sind oft Menschenfresser. Ihr erster Instinkt ist es, es allen recht zu machen. Nette Menschen wollen immer nett sein, auch wenn das Konsequenzen hat. Deshalb sagen sie zu allem Ja, sogar wenn sie es nicht wollen. Menschen zu gefallen geht über Freundlichkeit und Nettigkeit hinaus. Es geht darum, Worte und Handlungen zu ändern, um jemanden glücklich zu machen. Der Drang, es anderen ständig recht zu machen und die Wünsche anderer über unsere eigenen zu stellen, kann sich negativ auf uns selbst und unsere Beziehungen auswirken.

Die negativen Auswirkungen des Nettseins

Es gibt mehrere negative Auswirkungen des Nettseins. Sie sind:

  • Du wirst als selbstverständlich angesehen
  • Menschen, die deine Nettigkeit ausnutzen
  • Du zögerst, um Hilfe zu bitten
  • Du wirst für deine Großzügigkeit missbraucht
  • Mit der Selbstachtung und dem Selbstwertgefühl der Person zu hadern
  • Sie erleben einen Rückstand in ihrem Leben, weil sie zu sehr damit beschäftigt sind, anderen Menschen zu helfen
  • Burnout zu erleben

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Die dunkle Seite der netten Menschen erforschen: Das Milgram-Experiment

Der Yale-Psychologe Stanley Milgram führte in den 1960er Jahren das „Milgram-Experiment“ durch. Die Experimente begannen drei Monate nachdem der deutsche Nazi-Verbrecher Adolf Eichmann in Jerusalem vor Gericht stand, um sich für seine aktive Beteiligung am Holocaust zu verantworten. Bei diesem Experiment wurde die Bereitschaft der Versuchsteilnehmer/innen gemessen, einer Autoritätsperson zu gehorchen, die sie zu Handlungen aufforderte, die ihrem menschlichen Gewissen widersprachen.

Das Experiment bestand aus drei Personen:

  • Lehrerin/Lehrer: Die Probanden des Experiments
  • Lernende: Der Vertraute des Experimentators
  • Experimentator/in: Die Autoritätsperson

Dem Lehrer und dem Lernenden wurde vorgegaukelt, dass er an einer Studie über Gedächtnis und Lernen teilnimmt. Aber in Wirklichkeit ging es bei der Studie um Gehorsam gegenüber Autoritäten. Den Teilnehmern wurde vorgegaukelt, dass sie Elektroschocks verabreichen würden, wenn der Lernende eine Frage falsch beantwortet. Wenn der Lernende eine Frage falsch beantwortet, verabreichen sie ihm einen leichten 15-V-Stromschlag.

Die Schocks waren jedoch nicht echt; der Lernende war nur ein Schauspieler, der einen Stromschlag simulierte. In der Studie wurde versucht, diese falschen Elektroschocks schrittweise zu erhöhen, wenn die Lernenden mehr falsche Antworten gaben. Der Versuchsleiter im Laborkittel wies die Teilnehmer außerdem an, dafür zu sorgen, dass der Lernende nicht fliehen würde, um seine Autorität zu gewährleisten.

Bei der Verabreichung dieser Hochspannungsschocks begann der Lernende zu protestieren. Der Lehrer fand, dass er sich schuldig fühlte, weil er sie gequält hatte und den Lernenden nicht schocken wollte. Für den Fall, dass die Lehrkraft den Traum hatte, das Experiment zu beenden, gab der Versuchsleiter verbale Aufforderungen wie:

  1. Mach bitte weiter oder geh bitte weiter
  2. Du hast keine Wahl, du musst weitermachen
  3. Das Experiment erfordert, dass du weitermachst
  4. Es ist absolut wichtig, dass du weitermachst

Die Studie fand heraus, dass 65 Prozent der Versuchsteilnehmer 450v Schocks verabreichten. Den Versuchspersonen war es unangenehm, die Lernenden zu quälen, und sie zeigten ein unterschiedliches Maß an Anspannung und Stress. Es wurde festgestellt, dass sie mit dem Experiment weitermachten, weil eine Autoritätsperson in einem weißen Kittel ihnen sagte, dass sie es durchziehen sollten.

Milgram beschrieb seine Studie erstmals 1963 in einem Artikel im Journal of Abnormal and Social Psychology. Später veröffentlichte er seine Ergebnisse in Obedience to Authority: An Experimental View im Jahr 1974. Die Ergebnisse waren ein Augenöffner. Sie zeigten, dass normale und nette Menschen darauf konditioniert sind, Autoritätspersonen zu gehorchen, obwohl sie sich dagegen sträuben.

Die Wahrheit über die dunkle Seite der netten Menschen

Die Tatsache, dass ein völlig Fremder einem Menschen Elektroschocks verabreichen kann, ist erschreckend. Nette Menschen sind oft nicht so nett, weshalb die Nazis Millionen von harmlosen Juden in die Gaskammern von Auschwitz, Dachau, Lublin und anderen Konzentrationslagern verschleppen konnten. Nette Menschen sind einfach Menschen, die gehorsam und sicher sind. Sie sind eher bereit, ihre Authentizität für Autorität zu opfern. Die dunkle Seite der netten Menschen kann schockierend sein. Der Schlüssel dazu, ein „netter Mensch“ ohne die dunkle Seite zu sein, liegt jedoch darin, die Konsequenzen deines Handelns zu erkennen und deine Beweggründe dahinter zu verstehen

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  • Ilse Dietrich

    Ilse ist eine Lifestyle-Bloggerin und eine Influencerin. Sie hat vielen Menschen durch ihre Artikel zur Selbstverbesserung geholfen. Sie liebt es, Bücher zu lesen und neue Orte zu erkunden. Mir macht es Spaß, über eine Reihe von Themen zu forschen - Wissenschaft, Psychologie und Technologie. Sie glaubt, dass Ihr Verstand das größte Werkzeug ist, das man je brauchen wird. Es scheint, dass es auch weiterhin ihr Erfolgsgeheimnis ist.